Der polnische Kommissar

11. Ein Geständnis

… bleibt noch, das blanke Entsetzen der Sozialarbeiterin, stellvertretenden Gruppenleiterin und des Zivildienstleistenden, (der zum ersten Mal nicht mehr völlig verschlafen wirkt), irgendwie etwas zu mindern.
Denen zu erklären, dass hier gerade eine voll geständige Einlassung abgelassen worden ist, würde kaum ankommen, voll daneben gehen.
Doch müssen sie die Mitarbeiter vom Heim irgendwie beruhigen.
„Nur ein kleines psychologisches Experiment.“
Ganz überzeugt die das aber nicht.
Während Hänschen so zusticht, von den Kriminalbeamten hat dies niemand bemerkt, sind die drei Mitarbeiter des Heimes an die geöffnete Tür getreten.
Bekommen das alles „live“ mit.
Sehen die aufgestellten Videokameras. Denken erst, hier wird eine Szene für einen schlechten Film abgedreht.
Jetzt ist das aber kein Film-Team, sondern die Mordkommission.
Das haben selbst die begriffen.

Die haben die Wüterei von der Tür aus, aus der „zweiten Reihe“ gewissermaßen, mitbekommen.
Haben ihr Hänschen, begreiflicherweise, noch nie so erlebt.
Sind außerdem auf Christiana 2 und das Ketch-up reingefallen.
Haben – in der Tat – geglaubt, Hänschen murkst da gerade einen ab.
Und alle gucken seelenruhig zu. (Wobei letzteres natürlich genau zugetroffen hat. Stimmt ja auch.)
Da keiner der drei intellektuell in der Lage ist, das Geschehen zu begreifen – was allerdings auch genau in die Planung der ermittelnden Kriminalpolizei passt – klärt Marko, in der Zwischenzeit über intensive Anschauung zum Psychiatriespezialisten avanciert, auf, dass das ein Test im Rahmen einer Psychopharmakastudie gewesen wäre. „Neues Medikament“, „gegen Aggressionen“.
Na, wenn das so ist. Einem das so gut erklärt wird ….