7. Triebdynamik
Sie wissen alle, dass Marek zu dem Thema promoviert hat. Ertragen daher – vor dem Zugriff – die fachlichen Ausführungen als Vorbereitung auf die Zielperson mit der gebotenen Geduld.
Millionen von Jahren haben Primaten keine Probleme mit ihrem Sex. Sie haben ihn einfach. Und unstrittig blicken wir auf eine stattliche Anzahl von Individuen, wo sich in dieser Hinsicht nichts verändert hat.
Sie haben immer noch keine Probleme mit Sex. Sie haben ihn einfach.
In der modernen Kriminalpsychologie wird unterschieden zwischen den Gruppen solcher, die Sex erleben und solcher, die sich dieses Vorzugs nicht versichern dürfen/können.
Unsere einzuvernehmende Zeugin zählt zur zweiten Gruppe.
Und hier der quantitativ wie funktional überwiegenden, entscheidend bedeutsameren Subgruppe derer, die sich ihres funktionalen Defizites und ihrer Nicht-Erlebnisspanne an Erlebnisqualität nicht bewusst sind, nicht bewusst sein können.
Eben wiederum zu unterscheiden von denen, die gerne Sex hätten, aber wissen, dass sie keinen haben, und auch wissen, dass ihnen das fehlt, dass ihnen das nicht gefällt.
So zählt unsere Zeugin aber zu denen, die solcherlei Erkenntnis mit allen Kräften sublimieren.
Sie rekrutieren jede Menge Verdrängungsprozesse.
(„Hört, hört, der Fachmann spricht“, denkt sich da eine KA z.A.)
Und um sich dieses bedauerlichen Umstands nicht bewusst zu werden, werden alle Tricks und Mittel eingesetzt, inszeniert. Nämlich die der Tyrannei, der Vernichtung, der Unterdrückung, der Verachtung, der Bösartigkeit, der Schadenfreude, der Schlechtigkeit – um sich eben ersatzweise zum Sex an eigener Niederträchtigkeit, an der Angst, der Trauer, der Verluste und der Erniedrigung der anderen, vor allem derer, die das erleben dürfen, was sie selbst niemals erleben wird, zu erbauen und zu erfreuen.