7. Triebdynamik

Einfacher formuliert: natürlich weiß so ein Typ wie die Liebholdt, dass es da Dinge gibt, von denen sie rein erlebnistechnisch keine Ahnung hat. Und sie würde in der Zwischenzeit alles daran setzen, rein erlebnistechnisch mit so was auch nie in Kontakt zu kommen. Würde sie jetzt noch so was erfahren, was bei anderen sexuelle Erregung auslösen würde, müsste sie in tiefste Depression verfallen. Denn sie würde vielleicht begreifen, was ihr lebenslang entgangen ist.
Doch würden sie solche Reize schon rein physiologisch gar nicht mehr erreichen können. Sie würde nur Anfassen, Lästigkeit realisieren.
So ein Körper ist längst auf völlige Lustlosigkeit, Null-Empfindsamkeit, runter geschaltet.
Folglich werden mit maximaler Vehemenz all die bekämpft, die ihr das vorleben könnten, was sie nie hat erleben dürfen und jetzt auf keinen Fall mehr erleben darf und erleben will.
„Glück“ – kennt so eine nicht. Nur, anderen dieses Glück gründlichst zu versauen. Daraus schöpft sie ihren maximalen Gewinn.
Die maximale Dynamik für das Austragen von Rache, Revanche, das Überziehen mit Niederträchtigkeit, von Unterdrückung.
Lust am Untergang und Zusehen beim Ertrinken.
Fast genau an dem Punkt (das ist jetzt nicht mehr Teil von Ryblans akademischer Abhandlung), machen wir vom SK13 der Zeugin jetzt einen Strich durch die Rechnung beziehungsweise über ihren eigenen Strich.
Hier endet der Kriminalhauptkommissar.
Die Kriminalassistentin zur Anstellung hätte jetzt gerne weiter ausgeführt: natürlich werden da auf gewisse organphysiologische Verhältnisse abgestimmte Vorgehensweisen herangezogen.
Doch auch eine völlig hypotrophierte, atrophierte Clitoris lässt sich durch durchblutungssteigernde Mittel und ein fein abgestimmtes, nicht zu heftiges Vibrieren, vielleicht noch assistiert durch sehr sanfte Spannungsstösse, stimulieren.
Erzeugt einen unnachahmlichen Reiz, der sich rein subjektiv zumindest auf die eigene Schossregion erstreckt.
Das mag nach Art und Intensität völlig neuartig sein – und soll es auch…