Der polnische Kommissar

16. Der Richter und sein Henker

Lydia resümiert die Fakten: zwei Monate später ist dieser Krieg zu Ende. Also zumindest schießen die nicht mehr aufeinander.
Da drängt sich eine erste Lösung auf.
Die anderen Erschießen, sich selbst dann aber anklagen.
Hier: Mörder! Entwaffnen! Erschießungskommando!
Schier unmöglich, sich das jetzt so vorzustellen.
Hätten die auf den Major geschossen? Ging das überhaupt?
2000 Soldaten. Und Trojan behauptet, keinem wäre mehr was passiert.
Lydia hält das für eine Schutzbehauptung, wenn nicht gar eine Lüge.
Jeder Mörder versucht, sich gut darzustellen.
„Konnte gar nicht anders“, „musste so handeln“.
Warum hat so einer wie Trojan weiter gemacht. So getan, als wäre nichts gewesen. Geht zur Bundeswehr. Macht weiter, will weiter auf Menschen schießen.
Neue Theorie: hat er?
Auch Ermittler haben sich an die Fakten zu halten.
In anderer Sache steht Trojan nicht unter Tatverdacht.
Erschossen hat er zwei Menschen.
Die Serien-Töterin nicht, denn die ist schon tot, dann sich selbst.

Jetzt gerät die Ermittlerin, die Kommissarin an die entscheidende Frage, Zittern durchfährt Lydia, im Überwinden der Barriere zur Antwort – was – was …
Trojans Selbsterschießung – unausweichlich?
Das ist das, was sie bei Ryblan so maßlos enttäuscht.
Sie ist es nicht.
Warum, um alles in der Welt, hat Ryblan das nicht verhindert.
Der kennt doch die Denke dieser Leute, dieser Militärs.
Trojan hat 28 Tage Zeit, für alle Ewigkeiten ins Inkognito abzugleiten.
Ja, wenn der gewollt hätte, hätte er sogar Kortek mitnehmen können. Nach Südamerika, sonst wo hin.
Nichts davon.
Dafür sammelt Trojan in den Krankenunterlagen.
Oh ja, das ist ja eigentlich seine Welt gewesen, in den letzten Jahren.