Der polnische Kommissar

2. Die Leiche

„Möglichkeit Zwei, sie halten den Kopf an den Haaren und schießen dann rein.“
„Gut, Chef!“
„Dann wäre die Kugel im Teppich oder oben in Flächen der Schränke oder vom Schreibtisch eingeschlagen.“
„Oder im Sessel oder in einem von´n Stühlen.“
„Und die sind völlig heile. Nix von ´nem Loch.“
„Oder auch nur Kratzer.“
„Das heißt“ – „der mit der Waffe hat gewusst, wie man ´ne Kugel abfängt, Chef. Und dann hat der auch gewusst, was man dafür nehmen muss.“
„Und wo man das hier findet.“
Lydia wendet ihr sehr konzentriertes (trotz dieser Megaschichten Make-up so wunder hübsches) Gesicht kurz nach oben.
„Ich dachte erst, im Blumentopf.“
„Aber der sieht völlig unberührt aus.“
„`Nen erfahrener Auftragskiller?“
„Oder einer, der so was jedenfalls drauf hat. Aber wenn ich Recht hab´, und ich glaub´, ich hab´ Recht, (schön, das glaubt KA z.A. Lanolska eigentlich immer, dass sie im Recht ist), dann hat Täter Nummer 2 ´ne ganz schöne Visitenkarte hinterlassen.“
„Weiß, wie man ´nen aufgesetzten Schuss macht. Fängt die Kugel ab. Also jedenfalls könnte das so gewesen sein.“
„Und weiß, wo er den Kram herkriegt, womit er die Kugel abfangen kann. Also wenn Sie Recht haben, meine ich.“
„Das würde bedeuten, der hat sich hier ausgekannt. Und das glaub´ ich sowieso, Chef. Das ist auch – so was von Visitenkarte.“
„Weil?“
„Weil der gewusst hat, dass der die Getötete hier samstags nachmittags oder sogar samstags abends antreffen kann. Für so´n Besuch beim Chefarzt ist das nämlich ´ne ziemlich ungewöhnliche Zeit, Chef.“
„Schön. Dann halten wir mal fest …“