Der polnische Kommissar

10. Der Tatverdächtige

„Seit wann weiss denn Ihre Frau, dass unsere Leiche erstochen worden ist. Und ihr der Kopf abgehackt worden ist?“
„Ja, hämpf, seit Montag, hmhpf, hmhpf.“
Krupinski irritiert die Frage.
„Jetzt haben wir aber Sonntag, lieber Herr Krupinski.“
„N´klar, jetzt weiss ich, was Sie meinen. Nun äh – hmhpf, hämpf, hmhpf, häppen, häppen – auf Grund gewisser Umstände hatten wir gestern erst“ – das reicht, Lydia unterbricht Krupinski – „Ist gut, Herr Krupinski, Sie brauchen mir nix zu erklären.“
„Hat ihr Patient mit dem Eimer denn irgendwann jemanden umgebracht?“
„Nicht in der Psychiatrie – hmhumpf. Aber hat´s wohl versucht, bevor der in die Psychiatrie kam – hmpff, hmpff. Mehr wissen wir über den auch nicht. Hmpff.“
„Wissen Sie denn einen Namen.“
„Ja, dazu bräuchte ich jetzt meine Gutachten – mffh, mffh.“
„Aber ich mein´, der hießßs Kortek. Hans Kortek.“ (Was, keine Zuckung? Lydia registriert das schon!)
„Und wo finden wir Ihren Herrn Kortek, Herr Krupinski?“
„Vor vier Jahren hockte der in einem der Heime. Kommen eigentlich nur drei in Frage. (Ja, tatsächlich, Pause …)
„Ich mein´, es war Dominikus-Nikolaus, ähmpf, ähmpf“, (… und Lydia hat schon gedacht, es funktioniert nicht mehr.)
„Einer, der Köpfe abhacken will, sitzt in Heimen?“
„Klar, Bestandteil der großen Resozialisierungsaktion. Das hat eigentlich auch ganz gut funktioniert. Oberärztin Wolf, kennen Sie nicht, hat das damals getriggert – hmhpf, hmhpf.“
„Die Logik war, wer gut eingestellt ist – „mhchäch, mhchäch“ – braucht eigentlich nur eine einigermaßen normale Umgebung und kommt draußn bestens klar, ähmpf.“
„Landesheilanstalt einfach nach draußen verlagert, wenn Sie so wollen.“
„Der Patient war einer der ersten in dem Programm.“
„Hab´ sein letztes Betreuungsgutachten gemacht. Mein´ ich jedenfalls – hmhumpf.“