Der polnische Kommissar

3. Kunstfehler

In weniger als 30 Minuten brechen wenigstens 90 Prozent der Anschlussdaten über Ryblan und Lanolska ein, die den Mord verstehen lassen.
Kraepelin, skrupellose Verbrecherin, nichts anderes.
Den Tod Hunderter Alterspatienten auf dem Gewissen.
„Private“, solche ohne „Pflichtversicherung wie „AOK“ „BEK“ und so“, Krupinski erklärt es in detailverliebter Umständlichkeit gerne auch anschaulich und verständlich, „private Krankenkassen, die zahlen eben meistens viel mehr“, die bevorzugen Opfer.
„Denn ist doch klar“, „die lassen sich besser ausnehmen“.
So der Gedankengang des Psychiaters.
Des Geldes wegen – vorsätzliche, wenigstens aber fahrlässige schwere Körperverletzung mit Todesfolge.
Krupinski, egal ob er Recht hat oder nicht, wendet zumindest das StGB richtig an.
Nach dem gleichen Muster.
Demenz, mehr oder minder vordergründig Depression, nicht selten einfach von Verwandten als unliebsam abgeladen.
Innerhalb von 6 Monaten bis drei Jahren, längstens bis 5 Jahren durchfahren die Betroffenen ein Szenario von obskuren Infusionstherapien. Einer Vielzahl ausnahmslos unter-, überdosierter, vor allem fehlindizierter Psychopharmaka-„Therapieansätzen“.
Der Verlauf dieser Patienten, immer derselbe.
Kommen mobil, was sie nach spätestens dem dritten Klinikaufenthalt nicht mehr sind.
Durch Infusionen völlig überwässert, von den bis zu drei Litern Wasser am Tag wird die Lunge überschwemmt, macht das Herz nicht mehr mit.
Jeder der Viktimen wechselt vorhersehbar in andere, „richtige“ Kliniken. „Interkurrente Verlegungen.“
Doch die sehen zu, bei jedem Kasus, der von dem „Meisenberg“ – so und nicht anders, werden anderenorts die Psychiatrischen Landeskliniken Kaiserberg benannt – und dann noch „von dieser Kraepelin“ kommt, dass sie diese „Privaten“ ganz schnell wieder los werden.